Studienfinanzierung – Verschiedene Möglichkeiten im Überblick

Wenn Du studieren möchtest, steht natürlich die Finanzierung der Studienzeit im Raum. Es ist wichtig, dass Du Dir einen Überblick über Deinen Bedarf verschaffst. Nicht immer kann der gesamte Lebensunterhalt von den Eltern oder durch Ersparnisse gedeckt werden. Deshalb stellen wir wichtige Förderungsmöglichkeiten – angefangen vom Bafög bis zum Bildungskredit - vor. Zudem besteht immer die Möglichkeit, neben dem Studium zu jobben, wenn das Studium nicht zu sehr darunter leidet. Hier verschiedene Möglichkeiten der Studienfinanzierung im Überblick.

Bedarf ermitteln – Ein Beispiel

Bei Deiner Studienplanung und der möglichen Finanzierung ist es wichtig, dass Du Dir über regelmäßige monatliche Ausgaben im Klaren bist. Als Orientierung kann folgende Tabelle dienen. Natürlich hängt Dein finanzieller Bedarf von Deinen persönlichen Lebensumständen und dem Studienstandort ab. Einige Großstädte sind tatsächlicher teurer als kleinere Studentenstädte.

Monatliche Ausgaben

Miete inkl. Nebenkosten (abhängig vom Studienort)450 Euro
Kommunikation30 Euro
Lebensmittel und Hygieneartikel220 Euro
Kleidung50 Euro
Lernmaterial30 Euro
Freizeit, Kultur, Sport70 Euro
Semesterticket50 Euro
Haftpflichtversicherung10 Euro
Gesamt910 Euro

Bafög

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, das hinter den Bafög-Leistungen steht, ist seit 1971 in Kraft. Es wurde verabschiedet, damit junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung machen können unabhängig vom Einkommen der Eltern. Wenn Du Bafög als Unterstützung brauchst, musst Du einen Antrag beim Bafög-Amt stellen. Die Höhe der Fördersumme hängt von Deinem Einkommen und Vermögen sowie dem Deiner Eltern ab. Bestimmte Freibeträge werden nicht angerechnet. Beim Bafög handelt es sich um ein staatliches Darlehen, das nach dem Studium teilweise wieder zurückbezahlt werden muss. Der Kredit ist allerdings zinslos. Auf Antrag kannst Du von der Rückzahlungspflicht befreit werden, etwa in Zeiten von Erwerbslosigkeit oder bei geringem Einkommen. Mehr Informationen findest Du unter: www.bafög.de.

Kindergeld und Krankenversicherung

Bis zum 25. Lebensjahr hast Du, beziehungsweise Deine Eltern, Anspruch auf Kindergeld. Der Anspruch besteht bei erwachsenen Kindern, die sich noch in der Ausbildung befinden. Die Antragstellung läuft über Deine Eltern. Bis zum 25. Lebensjahr bist Du übrigens auch über Deine Eltern krankenversichert. Danach bist du selbst versicherungspflichtig. Krankenkassen bieten ermäßigte Studententarife an. Achtung: Im Falle eines dualen Studienganges fallen Beiträge zur Renten-, Pflege-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung an. Die Beitragshöhe hängt vom Gehalt ab. Wird die Geringverdienergrenze von 325 Euro nicht überschritten, muss der Arbeitgeber die gesamten Sozialversicherungsbeiträge übernehmen.

Stipendium

Wenn es mit dem Bafög nicht klappt oder Du keines beantragen kannst/willst, kannst Du Dich für ein Stipendium bewerben. In der Datenbank www.stipendienlotse.de findest Du eine Vielzahl gemeinnütziger Stiftungen, die Studierende unterstützen. Die Höhe der Fördersumme und die Förderdauer können sehr unterschiedlich ausfallen, das gilt es bei der jeweiligen Stiftung zu erfragen.

Bildungskredit

Die Bundesregierung stellt ein Bildungskreditprogramm zur Verfügung, um damit Studierende in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen zu unterstützen. Der staatliche Bildungskredit wird unabhängig vom eigenen und elterlichen Einkommen gewährt. Der Zinssatz für den Bildungskredit ist niedrig gehalten, auch die Raten für die Rückzahlung von 120 Euro monatlich fallen moderat aus. Weitere Informationen zum staatlichen Bildungskredit findest Du hier: www.bva.bund.de.

Neben dem staatlichen Bildungskredit gibt es auch Banken, die Bildungskredite anbieten. Allerdings solltest Du bei der Bank die genauen Konditionen erfragen, etwa darüber, wie hoch der Zinssatz ausfällt und was passiert, wenn Du einmal erwerbslos sein solltest. Die Konditionen können von Bank zu Bank sehr unterschiedlich ausfallen.

Wohngeld

Unter bestimmten Voraussetzungen kannst Du als Studierender Wohngeld beantragen. Dies ist dann der Fall, wenn Du keinen Anspruch auf Bafög hast und wenn Du bestimmte Verdienstgrenzen nicht überschreitest. Informationen und Antragsformulare gibt es beim jeweiligen Wohngeldamt der Stadt.

Nebenjobs

Neben staatlicher Förderung, Stiftungen und Krediten kannst Du Deinen Lebensunterhalt durch Nebenjobs aufbessern. Vorteilhaft ist es, wenn Du einen Job in einer Branche findest, die etwas mit Deinem Studium zu tun hat. So hast Du doppelt etwas davon: Du finanzierst Dein Studium und sammelst gleichzeitig Berufserfahrung. Auch Praktika können vergütet sein. Wenn Du Bafög beziehst und gleichzeitig jobbst, darf eine bestimmte Verdienstgrenze nicht überschritten werden. Du kannst bis zu 450 Euro hinzuverdienen, ohne dass dies sich auf die Summe der Förderung auswirkt. Verdienst Du mehr, verringert dies die Fördersumme oder der Anspruch erlischt ganz. Generell gilt, dass Studierende eine wöchentliche Arbeitszeit von 19 Stunden nicht überschreiten dürfen, um ihren Status als Studenten nicht zu gefährden. Kurzfristig sind jedoch Tätigkeiten in Vollzeit möglich, wenn dieses Arbeitsverhältnis nicht länger als zwei Monate anhält.

Bei einem dualen Studium bist Du bei einem Partnerunternehmen angestellt, das in der Regel eine Vergütung zahlt. Die Höhe fällt allerdings von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich aus. Wer ein duales Studium in Kooperation mit einem namhaften Unternehmen absolviert, kann bis zu 1500 Euro monatlich verdienen.

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