Wenn Du Logistik/Logistikmanagement studieren möchtest, steht eine große Anzahl von Hochschulen zur Auswahl, die jeweils ihre eigenen Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten anbieten. Du kannst entweder einen Studiengang wählen, der als Logistikstudium konzipiert ist und einen hohen Anteil logistischer Inhalte aufweist oder aber ein generelleres Studienfach wie zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre mit einem Schwerpunkt in Logistik belegen. Die Zulassungsvoraussetzungen können hier sehr unterschiedlich ausfallen. Bevor Du Dich auf einen Studienplatz bewirbst, lasse Dich ausführlich über das Studienangebot der gewünschten Hochschule beraten und kläre, mit welchem Studiengang Du das Fach Logistik dort jeweils abdecken kannst. Beim Bewerbungsverfahren gilt es einige Hürden zu nehmen und bestimmte Formalitäten einzuhalten.
Bewerbung auf einen Studienplatz an einer öffentlichen Hochschule (Universität/Technische Hochschule/Fachhochschule)
Wenn Du Dich für einen Studiengang an einer öffentlichen Hochschule einschreiben möchtest, gilt es zunächst zu erfragen, wann Dein gewünschter Studiengang startet. Einige Studiengänge beginnen nur im Wintersemester, andere nur im Sommersemester. Bewerbungsschluss ist rund ein Viertel Jahr vorher, zum Wintersemester zum Beispiel der 15.Juli. Voraussetzung für ein Studium an einer Universität ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur). Für ein Studium an einer Fachhochschule ist das Fachabitur erforderlich. Eine Bewerbung auf einen Studienplatz erfolgt schriftlich. An vielen Hochschulen ist das mittlerweile auch online möglich. Wenn Du kein Abitur vorweisen kannst, gibt es unter Umständen die Möglichkeit, Dich auf einen Platz an einer Privatuniversität zu bewerben oder Dich für ein Fernstudium einzuschreiben.
Numerus Clausus (NC)
Oftmals gibt es mehr Bewerber als Studienplätze. Aus diesem Grund vergeben die Hochschulen ihre Studienplätze üblicher Weise nach dem Numerus-Clausus-Prinzip: Ein Teil der Plätze geht an Bewerber, die eine bestimmte Abiturnote erreichen konnten. Ein anderes Kontingent geht an Bewerber, die bereits einige Wartesemester gesammelt haben. Letztlich geht ein Anteil der Plätze an Bewerber, die bereits Berufserfahrung in bestimmten Bereichen gesammelt haben. Andere Anwärter können einen Härtefall zum Beispiel durch Krankheit oder pflegebedürftige Familienangehörige begründen. Einige Hochschulen berücksichtigen zudem Zeiten der Kindererziehung.
Das gilt besonders für Bewerber, die in einem früheren Semester bereits einen Studienplatz erhalten hatten, diesen aber wegen eines "Dienstes" nicht annehmen konnten. Zu diesen Diensten zählen einige Hochschulen die Pflege minderjähriger Kinder, den Wehrdienst, den Zivildienst sowie freiwillige ökologische oder soziale Jahre.
Der Numerus Clausus ist keine feste Größe und kann je nach Bewerberanzahl variieren. Zudem gibt es unterschiedliche Werte, die für einen NC in Logistik oder in Betriebswirtschaftslehre relevant sind. Generell lässt sich sagen, dass der NC in Betriebswirtschaftslehre höher angesetzt ist als für die Fächer Logistik oder Wirtschaftsinformatik. An einigen Hochschulen sind die Studiengänge sogar vollkommen zulassungsfrei, das kannst Du über die jeweilige Homepage in Erfahrung bringen. Aber auch bei zulassungsfreien Studiengängen gilt es, die Fristen zu beachten. In einigen Fällen werden zwar kein NC, dafür aber besondere Fachkenntnisse wie Englischkenntnisse vorausgesetzt. Manchmal fordern Hochschulen zusätzlich zur Bewerbung einen Eignungstest. Auch diese Bedingungen kannst Du direkt an der Hochschule erfragen.
Zentrale Studienplatzvergabe
Beim Thema Bewerbung zum Studium begegnen Dir zuweilen die Begriffe "ZVS" (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen) oder die Stiftung Hochschulstart, die die ZVS abgelöst hat. Die Stiftung Hochschulstart übernimmt die Vergabe von begehrten und zulassungsbeschränkten Studiengängen. Das betrifft allerdings nicht die Fächer Logistik, Betriebswirtschaftslehre oder Wirtschaftsinformatik. Eine zentrale Studienplatzvergabe erfolgt stattdessen für die Fächer Tiermedizin, Zahnmedizin, Medizin und Pharmazie. Bewerber, die diese Fächer studieren wollen, müssen sich bei der Stiftung Hochschulstart bewerben.
Bewerbung um einen dualen Studiengang
Wenn Du Dich für einen dualen Studiengang Logistik bewerben möchtest, ist das Verfahren etwas anders als für ein Vollzeitstudium. Die meisten dualen Studiengänge werden von privaten Hochschulen und von Berufsakademien angeboten. Dort ist eine Zulassung ohne Numerus Clausus oft möglich. Wenn Du einen Studienplatz ergattern möchtest, musst Du Dich bei einem Unternehmen bewerben, das Dich für die Zeit des Studiums einstellt. Das Unternehmen überzeugst Du mit einem guten Motivationsschreiben. Gleichzeitig musst Du Dich auf einen Studienplatz an der Partnerhochschule bewerben. Dazu reichst Du die Bewerbungsunterlagen samt Abitur- oder Fachabiturzeugnis ein. In den meisten Fällen musst Du zudem einen Eignungstest bestehen, um zum dualen Studiengang zugelassen zu werden. Die Tests werden nur zu bestimmten Terminen angeboten, die man nicht verpassen darf. Du hast außerdem nur begrenzt Zeit, ein Partnerunternehmen zu finden. Wenn das nicht gelingt, hast Du in Ausnahmefällen die Möglichkeit, das erste Semester als Fernstudiengang zu beginnen, um in dieser Zeit weiterzusuchen.
Bewerbung um ein Fernstudium
Wenn Du ein Fernstudium Logistik beginnen möchtest, bist Du in der Regel an keinen Semesterbetrieb gebunden. Der Studienstart ist im Prinzip jederzeit möglich. Meistens können Interessierte den Kurs einen Monat kostenlos testen, bevor sie zahlungspflichtig werden. Für eine Bewerbung sendest Du einfach den Anmeldebogen an die Hochschule zurück. Achte darauf, dass der Hochschulkurs staatlich geprüft und zugelassen ist und dass Du Credits erwirbst.